PET Flaschenflakes werden Folien

Direktrecycling ohne externe Vortrocknung und Granulierung

Ansfelden/Linz, Österreich.
Aufgrund zahlreicher Anfragen veranstaltete EREMA Mitte Juni nochmals eine Haus-Fachmesse zur Direktverarbeitung von PET-Flaschenflakes in Flachfolien. Das Erema-Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß der Zwischenschritt einer Granulierung sowie die herkömmlich notwendigen Aufbereitungsschritte der Kristallisation und Vortrocknung eingespart werden.

Während der 14-tägigen Veranstaltung konnten die Ansfeldener in täglich stattfindenden Vorführungen ein individuell betreutes internationales Fachpublikum von der zuverlässigen Funktion ihrer neuartigen PET-Recyclingtechnologie überzeugen.

Die Innovation besteht in der Gesamtkonzeption einer sehr kompakten Produktionsanlage und profitiert besonders von der Erema-typischen Schneidverdichter/Extruder-Kombination, die eine aufwendige, kostenintensive Vorkristallisation und Vortrocknung überflüssig macht. Durch die Direktverarbeitung entfallen nicht nur die Kosten der Granulierung und des logistischen Aufwandes bis zur Weiterverarbeitung, mit einem einzigen Aufschmelzvorgang lassen sich jetzt hochwertige Halbzeuge aus einem vergleichsweise kostengünstigen "Rohstoff" herstellen. Dabei weist die Flachfolie eine nahezu unveränderte Viskosität gegenüber dem Flaschenmaterial auf. Durch gezielte verfahrenstechnische Verbesserungen kann die Viskosität auf Wunsch sogar erhöht werden.

Höhere Viskosität durch Vakuum
Rieselfähiges PET-Flaschen-Mahlgut wird dem Schneidverdichter zugeführt und in einem einzigen Arbeitsschritt gemischt, erwärmt, kristallisiert und getrocknet. Zur Reduzierung des Viskositätsverlustes und zur Steigerung der Verdampfungsintensität des hygroskopischen Materials findet dieser Prozeß unter Vakuum statt. Die Materialbewegung im Schneidverdichter ist so dynamisch, daß auch während der Kristallisation keine Verklebungsgefahr besteht und die kontinuierliche Beschickung des tangential angedockten Extruders gewährleistet ist.

Grundvoraussetzung für die anspruchsvolle Verarbeitung direkt in Flachfolie ist sowohl die gleichbleibende Qualität des PET-Flaschenmaterials sowie die konstante Homogenisierungsleistung der Schmelzeaufbereitung, welche weder durch Viskositätsschwankungen noch durch größere Anhäufungen von Verunreinigungen gestört werden darf. Daher empfiehlt es sich, die Beschickung der Anlage über einen großen Mischsilo vorzunehmen. Der maximale PVC-Anteil sollte im Durchschnitt unter 50 ppm liegen. Der auf eine geringe Verweilzeit ausgelegte Extruder kann je nach Bedarf mit mehreren Entgasungseinheiten ausgerüstet werden und fördert die Schmelze in einen Teilflächen-Rückspülfilter, in welchem sie mittels Feinfilter (30m) zuverlässig von Verunreinigungen getrennt wird.

Das während der Hausmesse verarbeitete PET-Material war trotz seiner 100%igen Post-Consumer-Herkunft so sauber, daß die Filter nur alle drei bis vier Stunden durch automatische Rückspülung gereinigt werden mußten. Das Erema-Prinzip der vollautomatischen Selbstreinigung mittels Teilflächenrückspülung verursacht dabei nur vernachlässigbar geringfügige Druckschwankungen von +/- 0,2 bar an der Breitschlitzdüse. Die Rückspülreinigung läßt sich deshalb ohne Qualitätsschwankungen während der Produktion durchführen. Für höhere Verunreinigungen wird ein kontinuierlich arbeitender Hochleistungsfilter (Laserfilter) eingesetzt.

Neueste Detailergänzungen setzen die Ansfeldner jetzt in die Lage, mit dieser Technologie auf Wunsch auch lebensmittelechte Folien (gemäß den FDA Bestimmungen) aus post consumer Flaschenflakes zu erzeugen.

Die gesamten Produktionskosten nach dieser Verarbeitungstechnologie betragen zwischen DM 0,40 und DM 0,60 pro Kilogramm erzeugter Flachfolie. Unter dem Aspekt, daß der Rohstoffpreis für PET-Flaschenmahlgut derzeit bei DM 0,80 bis DM 1,20 liegt, eröffnet die neue Erema-Technologie dem Verarbeiter wirtschaftlich sehr interessante Möglichkeiten.


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