Recycling erreicht neue Dimensionen

Großanlage für doppelten Durchsatz

Ansfelden/Linz, Österreich:
Mit einer neuen Recycling-Großanlage vom Typ RGA 212 T, die erstmals auf der K ´98 präsentiert wird, erweitert Erema die Anlagen-Baureihe nach oben und bietet erstmals die Technologie für eine Durchsatzleistung von rund 2000 kg/h. Damit verdoppelt sich die maximal mögliche Durchsatzleistung im Vergleich zur bisher größten Anlage vom Typ RGA 160.

Das Anlagenkonzept basiert auf den ausgereiften Maschineneinheiten vorhandener Baureihen und besteht aus der Erema-typischen Schneidverdichter-Extruderkombination in entsprechend großer Dimensionierung. Als TVE-Ausführung - Schmelzefilter vor Entgasung - erhält die Anlage einen zusätzlichen Extruder mit eigenem Antrieb in Kaskadenanordnung, der auf einem zweiten Grundrahmen montiert ist und vor Ort angeflanscht wird. So bleibt die Modulbauweise auch bei der neuen Anlage erhalten, und die fertig auf die Grundrahmen montierten Einheiten lassen sich herkömmlich transportieren.

Die Anlage bietet große wirtschaftliche Vorteile: Durch die verdoppelte Durchsatzleistung ersetzt sie zwei Anlagen mit herkömmlicher Technik und bietet so einen Investitionsvorteil von bis zu 30%. Günstiger fallen auch die laufenden Betriebskosten aus sowie die benötigte Aufstellfläche.

Umfassendes Recycling-Anlagen-Programm
Repräsentativ für das Recycling-Anlagen-Programm wird auf der K ´98 eine komplette mittelgroße Anlage Typ RGA 70 TVE ausgestellt: Sie besteht aus einem Förderband mit Metalldetektor und Schallschutztunnel, der Schneidverdichter-Extrudereinheit, einem Schmelzefilter mit automatischer Rückspülung sowie einer Heißabschlag-Granuliereinheit mit Wasserkühlung, Rüttelsieb und Trocknungsgebläse.

Kerneinheit der Anlagen ist der Regenerierextruder in direkter Kombination mit einem Schneidverdichter, in den das Material überwiegend unzerkleinert aufgegeben werden kann - ein Leistungsmerkmal, das weltweit unverwechselbar mit Erema in Verbindung gebracht wird. Der Rotor des Schneidverdichters zerkleinert und homogenisiert das Füllgut und bringt über die Friktion soviel Energie ein, daß das Material im gleichen Arbeitsschritt erwärmt und getrocknet wird. So aufbereitet wird es von der Zentrifugalkraft in den tangential angedockten Extruder gepreßt und ohne Zwischenschritt aufgeschmolzen, bevor es über den Schmelzefilter zur Granuliereinheit gelangt.

Die Anlage ist mit einem neuartigen Schmelzefilter vom Typ SW 2/134/RTF und einer neuen Granuliereinheit Typ HG 80 ausgestattet. Beide Nachfolgeaggregate sind auf den Durchsatzleistungsbereich dieses Extruders abgestimmt und tragen so zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis der Gesamtanlage bei.

Der kostengünstige Schmelzefilter verfügt über zwei leicht auswechselbare Siebeinsätze, die in einem Kolben positioniert sind und durch die bewährte Teilflächen-Rückspültechnik gute Standzeiten aufweisen. Der Rückspülvorgang verläuft vollautomatisch und wird über einen Drucksensor eingeleitet. Dabei kehrt sich der Schmelzefluß kurzzeitig um, und jeweils eine Siebfläche wird von der Rückseite mit bereits gereinigter Schmelze durchströmt während die andere Siebfläche in aktiver Filtrierposition verbleibt. Auf diese Weise lassen sich die Siebeinsätze ohne Unterbrechung der Produktion größtenteils von anhaftenden Verunreinigungen säubern. Die Anlage eignet sich für die Verarbeitung nahezu aller gängigen Thermoplaste.

Das Leistungsspektrum der Erema-Recyclinganlagen beginnt mit der RGA 50 T mit einer Durchsatzleistung bis 100 kg/h und reicht bis zur RGA 212 T mit einer Leistung bis zu 2000 kg/h.

Hochleistungs-Schmelzefilter
Ausgestellt wird der kontinuierlich arbeitende Schmelzefilter LF 2/350 (Laserfilter) der neuesten Generation. Eine Filtertechnologie, die erstmals auf der K ´95 der breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde und inzwischen in einer überarbeiteten Version zahlreiche Anwender gefunden hat. Der Laserfilter arbeitet im Gegensatz zu den meisten herkömmlichen Siebwechselsystemen kontinuierlich und gewährleistet so eine zuverlässige Druckkonstanz. Wesentliche Elemente sind zwei Stahlscheiben mit jeweils über einer Million konischer Laser-Bohrungen. Langsam rotierende Schaber reinigen kontinuierlich die gehärteten Flächen dieser Siebscheiben und leiten die Verunreinigungen von den Scheibenoberflächen zur Mittelachse. Über zwei koaxiale Förderschnecken werden die abgesonderten Schmutzfraktionen ausgetragen.

Der Laserfilter schließt Kreisläufe bei Abfallsorten, die bisher nicht aufbereitet werden konnten. Besondere Eignung und lange Standzeiten zeigt die Neuentwicklung bei der Absonderung von Fremdpartikeln aus Holz, Papier, Aluminium, Kupfer, Duroplasten sowie Naturfasern. Damit eröffnen sich der Recyclingwirtschaft zum Teil völlig neue Anwendungsbereiche, denn nichtschmelzende Fasern und Papier überfordern bisherige Filtersysteme aus Drahtgeflecht sehr schnell. Dabei verschlingen sich Fasern so in den Maschen, daß auch die Rückspültechnik weitestgehend versagt. Mit Hilfe des neuen Filters können z.B. jetzt erstmals auch Abfälle, die bei der Herstellung von Höschenwindeln anfallen, rezykliert werden. Zudem zeichnet sich der Filter in diesem Einsatzbereich durch enorm lange Standzeiten aus. Die Filterbaureihe ist für Durchsatzleistungen von 200 bis 1500 kg/h ausgelegt und bewältigt ohne Bedienpersonal bis zu 2000 t zwischen den Siebwechselintervallen.

In Kombination mit einer vorgeschalteten Waschanlage eignen sich die Laserfilter hervorragend zur Aufbereitung bzw. Schmelzefiltrierung von ´Post-Consumer´ Kunststoffen.


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